Wohnen
Wie gestalten wir nachhaltiges und bezahlbares Wohnen?
Im Themenfeld WOHNEN befassen sich die Teilnehmer*innen mit der Frage, wie Wohnkonzepte in Zukunft den sich ändernde Lebensstilen einer nachhaltigen Stadtgesellschaft angepasst werden können. Wie kann neuer Wohnraum geschaffen und bestehender Wohnraum bedarfsgerecht transformiert werden?
Hier erfahren Sie, welcher Lösungsvorschlag erarbeitet wurde und wie die Arbeit in den UrbanLabs konkret ausgesehen hat.
Voilà: Die Lösung
Ein Aktionspaket „Nachbarschaftsplätze gestalten“, das sich an alle Bewohner*innen richtet, denen die Verbesserung ihres Wohnumfelds ein Anliegen ist. Das Aktionspaket schafft Anlässe und Werkzeuge, über das Wohnumfeld nachzudenken, Probleme im Raum aufzuzeigen und weitergehendes Engagement zu ermöglichen. Die Mannheimer*innen haben zum Ausdruck gebracht, dass ihnen Sicherheit und Sauberkeit im Wohnumfeld wichtig sind, sie damit aber oftmals unzufrieden sind. Die Bereitschaft, sich dafür im eigenen Quartier einzusetzen, ist durchaus vorhanden, die Bewohner*innen wissen aber nicht genau, wie und wo sie sich mit diesem Anliegen einbringen können. Das Aktionspaket bietet hierfür einen niedrigschwelligen Einstieg.
Schöne und sichere Plätze im Wohnumfeld – Wie Nachbarn aktiv werden können!
UrbanLab #1
Im UrbanLab #1 setzten sich die Teilnehmer*innen mit den Bedarfen und Problemen einkommensschwacher Gruppen auseinander, darunter auch Migrant*innen. Besonderes Interesse galt auch dem Trend der gemeinschaftlichen Wohngruppen.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld WOHNEN aus UrbanLab #1 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab #2
Im UrbanLab #2 wurde zusammengetragen, was die Teilnehmer*innen in Gesprächen mit Nachbar*innen, Kolleg*innen und Bekannten über deren Bedürfnisse herausgefunden haben. Dabei kristallisierten sich folgende Fragen heraus:
Passieren in der Nachbarschaft viele Dinge, von denen Bewohner*innen nichts wissen?
Ist ein sicheres Wohnumfeld für ein zufriedenes Leben in der Stadt wichtig?
Macht Wohnen einen erheblichen Anteil der Lebenskosten aus?
Nehmen Migrant*innen sehr viel auf sich, um Wohneigentum erwerben zu können?
Auf Basis der gesammelten Erfahrungen und Beobachtungen entwickelte die Gruppe 2 Personas, die die identifizierten Nutzerbedürfnisse idealtypisch abbilden und erste Handlungsfelder skizzieren:
Sara und Gonca: Wohnbedürfnisse im Fokus
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld WOHNEN aus UrbanLab #2 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#3
Zwischen UrbanLab#2 und #3 hat die Gruppe neue Informationen zum Sicherheitsgefühl der Mannheimer*innen beschafft und Gespräche mit migrantischen Wohnungssuchenden und Makler*innen geführt. Die Gruppe orientierte sich bei der Ideensammlung an zwei Leitfragen:
Wie können wir die Wege in der Innenstadt zu jeder Tages- und Nachtzeit sicherer machen?
Wie können wir Migrant*innen auf einen ähnlichen Kenntnisstand über Wohnungen, Grundstücke, Einfamilienhäuser und Wohnprojekte in Mannheim setzen?
Die Teilnehmer*innen sammelten verschiedene Ideen, v.a. zum Thema Sicherheit und konkretisierten diese am Ende gemeinsam mit den Gästen durch die Gestaltung eines kleinen Platzes.
Bis zum nächsten UrbanLab soll zu weiteren – in der Gruppe kontrovers diskutierten – Ideen zum Thema Sicherheit Feedback aus der Stadtgesellschaft eingeholt und neue Ideen für weitere Prototypen erarbeitet werden.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld WOHNEN aus UrbanLab #3 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#4
Die Gruppe möchte das Ziel „Sicherheit im Wohnumfeld zu jeder Tages- und Nachtzeit“ durch eine gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern geplante Freiraumgestaltung verfolgen. Die soziale Dimension nachhaltiger Stadtentwicklung steht bei der Arbeit im Vordergrund.
Beim Prototyping wurde daher die modellhafte Gestaltung eines Platzes weiter konkretisiert und gebaut, um damit die Sicherheitsbedürfnisse und Nutzungspräferenzen verschiedener Zielgruppen testen zu können.
Fragen die durch das Testing beantwortet werden sollten, waren:
Welche Situationen im Wohnumfeld führen zu einer Verunsicherung der Passant*innen?
Welche gestalterischen Maßnahmen können ergriffen werden, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen?
Welche der (durch die Gruppe vorbereiteten) Elemente der Gestaltung finden Zuspruch, welche werden abgelehnt?
Jederzeit sicher durch die Stadt
Im Ergebnis waren die Testpersonen mehrheitlich dafür, vorhandenes Gebüsch konsequent zu beschneiden, für eine gute Beleuchtung zu sorgen und zusätzliche Bänke aufzustellen. Über das Aufstellen von Kameras und Notfallknöpfen gab es geteilte Ansichten, drei von vier Tester*innen bringen stattdessen das Thema Wachschutz ein. Neue Ideen wurden u.a. zur Gestaltung der Freiflächen und zu Aufenthaltsmöglichkeiten auf dem Platz gesammelt. Außerdem konnte die Gruppe Hinweise dazu gewinnen, wie das Testszenario für die Nutzer*innen noch verbessert werden kann.
Zu ihren Ergebnissen hat die Gruppe WOHNEN vom Projektbeirat folgendes Feedback bekommen:
Feedback Projektbeirat
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld WOHNEN aus UrbanLab #4 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#5
Vor dem Testing wurde der Prototyp einer modellhaften Gestaltung eines Platzes in der Gruppe nochmals diskutiert und mit Aufnahmen einer echten Mannheimer Grünfläche – den Lauergärten in den Quadraten – gespiegelt.
Für einen optimierten Testverlauf am Modell waren einige Punkte anzupassen, darunter u.a. verbesserte Wegemarkierungen und die realistischere Darstellung der Vegetationsdichte am Modell sowie das Vermeiden beeinflussender Testfragen und die Berücksichtigung unterschiedlicher Test-Nutzer*innen beim Testen.
Insgesamt drei Testrunden erbrachten eine Vielzahl hilfreicher positiver Hinweise, u.a. zur Rolle von Sitzbänken, Beleuchtung und dem Gestaltungselement Wasser. Auch kritische Anmerkungen wurden gemacht, beispielsweise zum Thema Videoüberwachung und zur Sauberkeit im öffentlichen Raum. Außerdem wurden eine Reihe neuer Ideen und Anknüpfungspunkte eingebracht von der Berücksichtigung einer Freiluftbühne als Anreiz für kulturellen Austausch über Urban Gardening bis hin zur gewünschten Präsenz von Polizei bzw. Ordnungsamt.
Als Wunschorte für eine tatsächliche Umgestaltung wurden Freiräume in der Neckarstadt-West, in der Innenstadt sowie konkret der August-Bebel-Park in Neckarau genannt.
Im Anschluss hielt die Gruppe als sogenannten Pain Point den Bedarf der Nutzer*innen fest: Diese wünschen eine Belebung von öffentlichen Räumen im Wohnumfeld, die gleichzeitig Sicherheit schafft. Die angestrebte Lösung der gemeinsamen Freiraumgestaltung hat den Nutzen, dass sich Menschen kennenlernen und durch die Herstellung einer Gemeinschaft und Öffentlichkeit Sicherheit schaffen. Die Lösung soll als Tag der Beteiligung an ausgewählten öffentlichen Orten in der Nachbarschaft vorbereitet und durchgeführt werden.
Modell einer sicheren öffentlichen Grünfläche
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld WOHNEN aus UrbanLab #5 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#6
Mit dem Aktionspaket „Nachbarschaftsplätze gestalten“ hat das Team WOHNEN gemeinsam mit mehreren Mannheimer Gästen ihren Prototypen für das öffentliche Testing am 13. April 2018 konkretisiert.
Beim öffentlichen Testing soll herausgefunden werden, ob die Idee einer Platzaktion zur Beteiligung mit dem „Aktionspaket“ geeignet ist, bei Anwohner*innen Aufmerksamkeit für Möglichkeiten zu wecken, wie ein bisher wenig genutzter, ggf. unsicherer und/ oder verwahrloster Platz aufgewertet werden kann. Und ob durch solche kreativen Impulse in Vernetzung mit bereits bestehenden Intitativen eine längerfristige nachbarschaftliche Gemeinschaft angestoßen werden kann.
Als konkreter Ort wurde der Swanseaplatz ausgewählt. Hier können Anwohner*innen
- mit Fahnen konkrete Probleme, Handlungserfordernisse und eigene Aktivitätsvorschläge markieren.
- mit dem Team gemeinsam über den Platz und „auf die Reise gehen“ und ihre Anliegen schildern, die dann auf Fahnen festgehalten werden.
- in einem Pavillon dem Team ihre ganz persönlichen „Platz-Geschichten“ erzählen.
- in einer Liste ihre Bereitschaft zu weiteren gemeinsamen Aktionen mitteilen.
Zusätzlich werden diese Informationen den Passant*innen auch am zentralen Stand auf dem Mannheimer Marktplatz gestellt. Mehr Informationen zum Testingkonzept der Gruppe WOHNEN finden Sie im Kurzbericht.
UrbanLab#7
Im April 2018 hat das Team WOHNEN das erarbeitete Aktionspaket „Nachbarschaftsplätze gestalten“ auf dem Swanseaplatz in der Mannheimer Innenstadt getestet. Aufgrund des schlechten Wetters wurde die geplante Freiluftaktion in das am Platz gelegene Nachbarschaftscafé Filsbach verlegt, das zu dieser Zeit ein beliebter Treffpunkt für Schüler*innen und ihrer Eltern ist.
Mit kleinen Fähnchen konnten die Beteiligten auf einem Luftbild des Platzes ihre Problempunkte und Lösungsideen markieren. Vertreter*innen des Quartiersmanagements bestätigten viele der gefundenen Themen aus ihrer langjährigen Arbeit.
Das Aktionspaket wurde von den Tester*innen positiv angenommen, vor allem, weil aufgrund des niedrigschwelligen Ansatzes sich alle Interessierten beteiligen und „auch Kinder mitreden können“.
Inhaltlich wurden fünf Problemfelder identifiziert:
- Personen mit problematischen Verhaltensweisen
- Vermüllung und damit zusammenhängende Rattenplage
- fehlende Reparaturen und Instandsetzungen zum Beispiel der vorhandenen Sitzbänke
- zu hohe Versiegelung des Platzes bei gleichzeitig dichtem und wenig gepflegtem Bewuchs
- Problem für Kinder, auf dem Platz angemessen und unbeaufsichtigt zu spielen
Als Vorschläge für Lösungen wurden genannt:
- mehr Verantwortung, beispielsweise durch Patenschaften, mehr Kontrollen oder eine Zonierung nach Nutzergruppen
- gemeinsame Aktion(en) wie Reparaturen, Feste oder zeitweise Interventionen, die eine anderes Erlebnis ermöglichen
- mehr Farbe und Grün, zum Beispiel durch eine gemeinsame Gartenaktion
- bessere Gestaltung des Eingangsbereiches, durch Beschnitt der Büsche und ggf. einen Zebrastreifen
- bessere Möglichkeiten zum Spielen für Kinder
- Müllvermeidung
- Schaffung politischer Aufmerksamkeit
Zudem äußerten die Teilnehmer*innen den dringenden Wunsch, dass nach diesem ersten Schritt auch eine Phase der Umsetzung von Verbesserungen folgen möge.
Werkzeugkasten "Nachbarschaftsplätze gestalten"
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld WOHNEN aus UrbanLab #7 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#8
Bei der Geschäftsmodellentwicklung im Juli 2018 stand für das Team WOHNEN im Vordergrund, gemeinsam mit fachlich versierten Gästen ein Betreibermodell sowie weitere Angebote für das erarbeitete Aktionspaket „Nachbarschaftsplätze gestalten“ zu skizzieren.
Das Geschäftsmodell:
- Mehrwert/Nutzen: Möglichkeit, gemeinsam mit anderen für ein attraktiv(er)es Wohnumfeld dirket aktiv zu werden.
- Nutzergruppen: Anwohner*innen, Gewerbetreibende sowie städtische Fachbereiche
- Kanäle: Plakataktionen, Social Media und Multiplikatoren
- Beziehungen: Während der Aktionen intensive persönliche Austauschbeziehungen, ergänzt durch eine Onlineplattform
- Einnahmen: Diese sind v.a. nicht-monetärer Art, beispielsweise in Form der erbrachten Eigenleistungen; Sponsoren als Spender zu gewinnen wurde zweispältig diskutiert
- Schlüsselressourcen: Personal für Durchführung sowie Vor- und Nachbereitung, Material und gewisse IT-Ressourcen.
- Schlüsselaktivitäten: Diese bestehen in der schrittweisen Durchführung einer Platzaktion.
- Schlüsselpartner: Städtische Stelle oder privates Unternehmen/Verein als Betreiber, Akteure vor Ort, Partner für Onlineauftritt, Ordnungsamt
- Ausgaben: Personalkosten sowie Ausgaben für Material und Bekanntmachung.
Business Canvas für die Aktionsbox "Nachbarschaftsplätze gestalten"
Beim anschließenden Bau des 3D-Business Modells wurde erkennbar, dass IT- bzw. Online-Spezialist*innen jeweils bei den Akteuren vor Ort gewonnen werden sollten.
Als nächster Schritt zur Umsetzung soll jetzt die Frage der Trägerschaft konkretisiert werden.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld WOHNEN können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#9
Im dritten und letzten öffentlichen Stadtlabor im Oktober 2018 wurde der Öffentlichkeit und den interessierten Umsetzungspartnern das ausgearbeitete Träger- und Geschäftsmodell für das Aktionspaket „Nachbarschaftsplätze gestalten“ vorgestellt und gemeinsam über mögliche nächste Schritte Richtung Umsetzung diskutiert:
- Letzter Schliff: Das entwickelte Aktionspaket wurde als sehr schlüssig und interessant wahrgenommen und um einige weitere Aspekte ergänzt, beispielsweise spielerische interaktive Werkzeuge für die Bestandausfnahme samt ‚Spielanleitung‘, ein Tagebuch, in das Nutzer*innen jeweils ihre Erfahrungen bei der Umsetzung eintragen und diese so weitergeben können oder die Finanzierung über Mini-Verfügungsfonds im Rahmen des Quartiersmanagements.
- Nächste Schritte Richtung Umsetzung:
Schritt 1: Ausarbeitung des Gesamtkonzepts bis Februar 2019
Schritt 2: Erarbeitung einer materiellen Aktionsbox im Rahmen eines studentischen Projekts bis Sommer 2019
Schritt 3: Kläsung von Verwaltungsfragen zu Finanzierung, Genehmigung, Unterstützung und Einbindung, bspw. in den Aktionsfonds für urbane Intervention der kulturellen Stadtentwicklung
Schritt 4: Aktionsauftakt parallel zur Migrants4Cities-Tagung im Sommer 2019
Schritt 5: Planung der ersten Aktion ab Juli 2019
Schritt 6: Erste Platzaktion im September/Oktober 2019