Zusammenleben
Wie gestalten wir aktives und gemeinschaftliches Zusammenleben?
Im Themenfeld ZUSAMMENLEBEN befassen sich die Teilnehmer*innen mit der Frage, wie Bürgerinnen und Bürger in Zukunft ihre Stadt Mannheim so gestalten, dass ein Zusammenleben abwechslungsreich und wertvoll bleibt? Wie kann ein Raum geschaffen werden, von dem alle profitieren?
Hier erfahren Sie, welcher Lösungsvorschlag erarbeitet wurde und wie die Arbeit in den UrbanLabs konkret ausgesehen hat.
Voilà: Die Lösung
Die „KulTOUR-Tram“ ist eine Straßenbahn, in der Vereine, Kulturinstitutionen und Initiativen wechselnde kulturelle Aktionen wie Filme, Musik, Theater, Lesungen u.ä. anbieten. Sie schafft Gelegenheiten der Begegnung und des Austauschs, regt die Neugierde auf das Unbekannte an und fördert Interaktionen zwischen Mannheimer*innen. Viele Mannheimer*innen sind an einem intensiveren Austausch zwischen Nachbar*innen, kulturellen und sozialen Gruppen sehr interessiert, es mangelt im hektischen Alltagsleben aber schlicht an Gelegenheiten, um auf einfache Weise miteinander in Kontakt zu kommen. Mit der „KulturTram“ wird die kulturelle Vielfalt Mannheims und seiner Einwohner*innen im Alltag erfahrbar.
Sich spontan treffen und kennenlernen – die KulturTram macht es möglich
UrbanLab #1
Im UrbanLab #1 stellten die Teilnehmer*innen fest, dass es trotz zahlreicher Events und Angebote an Gelegenheiten fehlt, auch mal über die eigene soziale Gruppe hinaus „hinter den Vorhang der Klischees“ zu blicken. Es werden mehr Anreize gebraucht, um Engagement und mehr Miteinander zu initiieren.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld ZUSAMMENLEBEN aus UrbanLab #1 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab #2
Im UrbanLab #2 wurde zusammengetragen, was die Teilnehmer*innen in Gesprächen mit Nachbar*innen, Kolleg*innen und Bekannten über deren Bedürfnisse herausgefunden haben. Dabei kristallisierten sich folgende Fragen heraus:
Braucht es „regelmäßige Zufälle“, um Menschen kennenzulernen?
Braucht es mehr Angebote, die sich an die Breite richten und gleichzeitig Nischen öffnen?
Steht der Anspruch perfektes Deutsch zu sprechen dem Zusammenleben im Wege?
Auf Basis der gesammelten Erfahrungen und Beobachtungen entwickelte die Gruppe 4 Personas, die die identifizierten Nutzerbedürfnisse idealtypisch abbilden und erste Handlungsfelder skizzieren:
Anna, Samir, Fabrizio und Natalia: Gelegenheiten zum Kennenlernen
There is no slider selected or the slider was deleted.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld ZUSAMMENLEBEN aus UrbanLab #2 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#3
Die Gruppe sieht im Rückzug von Menschen in ihre eigenen Gruppen und den Ursachen hierfür wie u.a. fehlende Neugier oder Sprachbarrieren, weiterhin die Hauptbarriere für ein aktives Zusammenleben. Zu dieser Perspektive wurde eine weitere Persona namens Christoph entwickelt. Er ist ein 28-jähriger Arbeitsmigrant und Gelegenheitsarbeiter, der nur gebrochen Deutsch spricht und mehr Kontakt zu Deutsch sprechenden Menschen haben möchte.
Für das Brainstorming hat die Gruppe insgesamt fünf Fragen erarbeitet:
Wie können wir niedrigschwellige Angebote schaffen, die sich an alle richten und Platz für Individuelles lassen?
Wie können wir Neugierde auf Unbekannte und Unbekanntes steigern?
Wie können wir regelmäßige Zufälle provozieren?
Wie können wir Sprachbarrieren im Alltag durchbrechen und eine „Toleranz der unperfekten Sprache“ wie in New York etablieren?
Wie können wir Menschen besser über ihre Nachbarschaften und Mitmenschen informieren?
Ideen wurden vor allem zur zweiten und dritten Frage gesammelt. Anschließend entwickelte die Teilnehmer*innen gemeinsam mit den Gästen mehrere Lösungen, wie zum Beispiel das Projekt „170 Begegnungen²“, das Nachbarschaftsportal „Insight“ oder die „Kultur-Tram“.
UrbanLab#4 bietet die Möglichkeit, zu den übrigen Fragen noch weitere Ideen und Prototypen zu erarbeiten.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld ZUSAMMENLEBEN aus UrbanLab #3 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#4
Soziale Ausgewogenheit und kulturelle Vielfalt stehen bei den Ideen der Gruppe im Zentrum. Um sich auf konkrete Projektansätze zu konzentrieren, verständigte sich die Gruppe zunächst über die Kerninhalte, die es zu berücksichtigen gilt: Ein neues Format des Austauschs soll die kulturelle Vielfalt erlebbar machen und dabei niedrigschwellig, barrierefrei und dezentral gestaltet sein. Die Idee der 170 Begegnungen sowie die KulTour-Tram bieten beide dafür gute Potenziale. Für das Prototyping wird die KulTour-Tram ausgewählt, da sie möglicherweise schneller realisierbar sei und Menschen auf ihren Alltagswegen abhole.
Fragen die durch das Testing beantwortet werden sollten, waren:
Ist die Lösung insgesamt nachvollziehbar?
Ist der Ansatz der Bespielung des ÖPNV attraktiv?
Könnte die Lösung gar negative Reaktionen fördern?
KulTour-Tram: Vielfalt erleben und gemeinsam genießen
There is no slider selected or the slider was deleted.
Die Testpersonen äußerten sich prinzipiell durchweg positiv und gingen Einzelaspekten der Lösung aus verschiedenen Perspektiven auf den Grund. Kritisch gesehen wurde u.a. das gestörte Ruhebedürfnis von Fahrgästen und die möglicherweise zu lang dauernde „Bespielung“ sowie die Finanzierung und unter Umständen fehlende Finanzmittel für Künstler*innen. Insbesondere zu möglichen Programmthemen, Beteiligten und zur Vernetzung mit anderen Mannheimer Aktivitäten sowie zur Bekanntmachung kamen viele wertvolle Hinweise.
Zu ihren Ergebnissen hat die Gruppe ZUSAMMENLEBEN vom Projektbeirat folgendes Feedback bekommen:
Feedback Projektbeirat
There is no slider selected or the slider was deleted.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld ZUSAMMENLEBEN aus UrbanLab #4 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#5
Die Gruppe widmete sich im UrbanLab#5 konkret der Frage, wie das Konzept der KulTOUR-Tram als Straßenbahnlinie, in der verschiedene kulturelle Attraktionen gezeigt und Begegnungen mit der Vielfalt Mannheims ermöglicht werden, in Mannheim auf die Schiene gebracht werden kann.
Beim Testing des Konzepts wurden positiv u.a. die Kommunikativität des Ortes sowie die Regelmäßigkeit des Angebots (statt einzelner Events) bewertet. Letzteres wurde teils auch kritisch gesehen, da es zu wenig Aufmerksamkeit schaffe. Außerdem sei die richtige Programmlänge schwer zu bestimmen und Interaktion über Bühnenangebote kaum zu erreichen. Offen blieb neben einigen technischen und finanziellen Fragen v.a. die Frage, wie überhaupt die richtigen Zielgruppen erreicht und gegen die Konkurrenz des Smartphones interessiert werden könnten.
Zugleich konnten viele neue Ideen und Anknüpfungspunkte v.a. zum Programm und zur Aktivierung der Zielgruppen gesammelt werden, beispielsweise durch interaktive Formate wie „Sprich mich an…“ oder Speed-Dating. Außerdem wurde die Bedeutung eines regelmäßigen Angebots deutlich – Events gäbe es schon mehr als genug.
Nach dem Testing sieht sich die Gruppe insgesamt auf einem guten Weg: Angestrebt wird:
-
- eine wiederkehrende Angebotsform, aber kein Regelbetrieb
- die Idee eines zentralen Ausgangsortes, beispielsweise am Paradeplatz
- die intensive Einbindung lokaler Akteure
- die Ausgestaltung als Werbeplattform für die Vielfalt in der Stadt
- Ideen und Formate, um bislang nicht erreichte Gruppen erfolgreich anzusprechen
Als Ideen für einen neuen Prototyp und ein breiter angelegtes Testing werden ein Kurzfilmabend und die Aktion „Suppe gegen Geschichte“ festgehalten.
Der Paradeplatz als zentraler Ausgangsort der KulTOUR-Tram?
There is no slider selected or the slider was deleted.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld ZUSAMMENLEBEN aus UrbanLab #5 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#6
„KulTOUR – Vielfalt erfahren“: Die Gruppe ZUSAMMENLEBEN hat im Nachgang zum UrbanLab#6 ihre Ideen aus UrbanLab#5 zu einem Testingkonzept ausgearbeitet.
Als besondere Attraktion für das öffentliche Testing konnte Projektkoordinatorin Lena Werner die Unterstützung der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH gewinnen: In einem Bus können Mannheimerinnen und Mannheimer nun auf dem Mannheimer Marktplatz mit allen Sinnen erleben, wie durch KulTOUR Vielfalt erfahrbar wird. Als Elemente sollen dabei u.a. zum Einsatz kommen:
-
- Soundcollagen
- Sprachtandems
- Live-Lesungen
- Musik
- Temporäre Ausstellung
- Kochen
Mehr Informationen zum Testingkonzept der Gruppe ZUSAMMENLEBEN finden Sie im Kurzbericht.
UrbanLab#7
Kernelement des Testings auf dem Mannheimer Marktplatz war ein von den Verkehrsbetrieben RNV zur Verfügung gestellter Linienbus. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem Projekt ‚MOVING SPACE‘ mit Mannheimer Geschichten und einem Kurzfilm bespielt. Zudem wurde mithilfe von Plakatskizzen markiert, in welchen Bereichen des Busses weitere Aktivitäten zum Thema „KulTOUR – Vielfalt erfahren“ stattfinden könnten.
Zwar waren wegen des schlechten Wetters nur wenige Passanten unterwegs, von denen aber einige gezielt zum Stand gekommen sind und ihre Eindrücke zur KulTOUR-Tram geschildert haben. Deutlich wurde dabei:
- Das Erlebnis der kulturellen Vielfalt und ihres Mehrwerts wird positiv gesehen – die Aktivitäten sollten tatsächlich Impulse für Interaktion im Alltag setzen.
- Die kulturelle Bespielung eines Busses, einer Tram oder von Haltestellen bedarf einer gut abgestimmten, an die Bedürfnisse der Reisenden angepassten Form.
- Leicht kann es zu einer „Überspielung“ des Busses/der Tram kommen, beispielsweise durch eine akustische Konkurrenz zweier Aktivitäten.
Der Bus als Prototyp und Testobjekt war ein gelungener Ansatz, über den der Lösungsansatz für alle Teilnehmenden sehr gut reflektierbar wurde.
KulTOUR-Tram: Vielfalt erfahren!
There is no slider selected or the slider was deleted.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld ZUSAMMENLEBEN aus UrbanLab #7 können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#8
Bei der Geschäftsmodellentwicklung für die KulTOUR-Tram war für die Gruppe v.a. wichtig, eine Programmstruktur und mögliche Anlässe zu konkretisieren und Ansätze zu finden, um den regionalen Verkehrsbetrieb als möglicher Partner zu gewinnen.
Das Geschäftsmodell
- Mehrwert/Nutzen: Die Möglichkeit, im Alltag die Vielfalt der Stadt zu erleben und mit Anderen unvoreingenommen in Kontakt zu treten.
- Nutzergruppen: alle Bürger*innen und Besucher*innen Mnanheims.
- Kanäle: über das Mannheimer Bündnis für ein Zusammenleben in Vielfalt, Schulen, lokale Radiosender, Social Media, Mund-zu-Mund-Propaganda und über die Medien in den öffneltichen Verkehrsmitteln.
- Beziehungen: niedrigschwellige Angebote für jeden Menschen statt Angebote für das typische Kulturpublikum.
- Einnahmen: Spenden und Sponsoren seitens der lokalen Wirtschaft, des Bündnisses oder von Stiftungen; Bund und Länder sowie Stadt als Fördermittelgeber.
- Schlüsselressourcen: v.a. die Tram sowie Haltestellen als physischer Ort, Programmstruktur und Koordination, auch eine künstlerische und technische Leitung sowie Finanzierungsmittel.
- Schlüsselaktivitäten: Aufbau eines Koordinationsteams, ein Leitbild für die konkrete Zielsetzung und die Festlegung einer Betreiberform sowie die Erarbeitung eines ersten Programms.
- Schlüsselpartner: Stadt Mannheim als Schirmherr und koordinierende Unterstützung, Sponsoren, Quartiersmanagements, Haltestellenpat*innen.
- Ausgaben: Bereitstellung des Fahrzeugs, Personalkosten für Planung und Sponsorenakquise sowie Sachkosten.
Business Canvas für die KulTOUR-Tram
There is no slider selected or the slider was deleted.
Durch den anschließenden Bau des 3D-Business Modells wurde sichtbar, dass eine gute strukturierte Projektsteuerung für eine erfolgreiche Realisierung die entscheidende Schnittstelle ist.
Als nächster Schritt in Richtung Umsetzung soll ein konkreter Projektplan erarbeitet und die Frage nach der am besten geeigneten Geschäfts- und Organisationsform geklärt werden.
Den detaillierten Bericht zum Themenfeld ZUSAMMENLEBEN können Sie hier herunterladen.
UrbanLab#9
Im dritten und letzten öffentlichen Stadtlabor im Oktober 2018 wurde der Öffentlichkeit und den interessierten Umsetzungspartnern das ausgearbeitete Träger- und Geschäftsmodell für die KulturTram vorgestellt und gemeinsam über mögliche nächste Schritte Richtung Umsetzung diskutiert:
- Letzter Schliff: Die Idee der KulturTram hat großes Interesse geweckt, auch bei der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH…und so stand die für den 26./27. Oktober 2018 geplante Premierenfahrt der KulturTram unmittelbar bevor. Im UrbanLab wurde vor allem geklärt, wie der Betrieb nach der Erprobung verstetigt werden kann, ob der Name noch zu verbessern ist, wer die Öffentlichkeitsarbeit steuern sollte und ob es bei dem Konzept der Sonderzüge bleiben soll.
- Nächste Schritte Richtung Umsetzung dienten v.a. der Unterstützung der Premierenfahrt:
Schritt 1: Ausarbeitung eines Informationspakets für die Öffentlichkeitsarbeit
Schritt 2: Dokumentation des Ereignisses mit Blick auf weietre Werbung für die KulturTram